Treffen mit dem Bundespräsidenten
40 Jahre Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Am 21. November war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu Gast in Bonn. In seiner Ansprache hob er die große Bedeutung von Denkmalen hervor – als prägende Elemente unserer Städte und Landschaften und als authentische Zeugnisse vergangener Zeiten, die unser Wissen über Geschichte bewahren und junge Menschen den Wert dieser Orte erkennen lassen.
Zwei Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q1 hatten gemeinsam mit ihrem Lehrer Timo Ohrndorf die Gelegenheit, dem Bundespräsidenten das beispielhafte Engagement junger Menschen für ein Denkmal in ihrer Region vorzustellen: den wertvollen Einsatz mehrerer Kurse für den Erinnerungsort Villa Buth in Jülich-Kirchberg.
Die eindrucksvolle Villa aus der Gründerzeit beherbergt bekanntlich ein dunkles Kapitel der Geschichte. In den Jahren 1941/42 diente sie als Sammellager für Jüdinnen und Juden vor ihrer Deportation. Seit dem Schuljahr 2017/18 setzen sich Schülerinnen und Schüler unserer Schule in einem von denkmal aktiv geförderten Projektkurs intensiv mit der Geschichte dieses Ortes auseinander. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Jülich, der Unteren Denkmalbehörde und der Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen entstanden umfassende Recherchen, die 2019 in der Publikation „Villa Buth – Zwischenstation zum Holocaust“ veröffentlicht wurden. Sie enthält die Biografien von 156 Opfern.
Die Villa Buth ist seither an unserer Schule ein fester Bestandteil der politischen Bildung und ein dauerhafter Lernort geblieben. Seit dem Sommer dieses Jahres ist die Podcast-Reihe „Die Villa Buth zwischen Vergangenheit und Zukunft“ auf der Landes-Lernplattform und Mediathek NRWision verfügbar. Darin sprechen Schülerinnen und Schüler der jetzigen Q1 mit Zeitzeuginnen, Zeitzeugen und Fachleuten über Erinnerungskultur, Verantwortung und Gegenwart.
Die Beiträge der Projekt- und Geschichtskurse zeigen eindrucksvoll, wie Lernen am Denkmal Geschichte lebendig werden lässt – und junge Menschen sich zu aktiven Mitgestalter*innen der Erinnerungskultur entwickeln.
Mit den Worten „Unbedingt weitermachen!“ würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den bisherigen Einsatz des HGG und motivierte zugleich, sich auch weiterhin für den Erhalt dieses bedeutsamen Ortes einzusetzen.
Hier geht es zu der Podcast-Reihe, die mit dem Helmut-A.-Crous-Geschichtspreis ausgezeichnet wurde:
