Didaktisches Konzept

Didaktische Überlegungen, also solche, die das Lehren und Lernen selbst betreffen, nehmen mehrere Ebenen in den Blick.
Sie fragen zum einen danach, welche digitalen Kompetenzen bzw. Medienkompetenzen die Bildungseinrichtungen jungen Menschen vermitteln sollen.
Sie beschäftigen sich auch damit, welche Unterrichtsfächer oder sonstigen schulischen Angebote diese Medienkompetenzen den Schülerinnen und Schülern vermitteln.
Nicht zuletzt gehen sie der Frage nach, wie der einzelne Fachunterricht von der digital gestützten Arbeit lernförderlich profitiert.
Das HGG stellt diese didaktischen Überlegungen seit über 20 Jahren systematisch an und hat sie in einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammengefasst.

Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler

Eine wichtige Bezugsgröße für die Frage, welche Kompetenzen Schule jungen Menschen heute vermitteln soll, ist der Medienkompetenzrahmen NRW. Er gibt eine Übersicht über die verschiedenen Bereiche, in denen Schülerinnen und Schüler Medienkompetenzen erwerben sollen. Ihn haben wir unserer Arbeit am Medienkonzept zugrunde gelegt.

Auf einen Bereich legen wir am HGG auch großen Wert: auf eine ausgezeichnete Beherrschung der digitalen Werkzeuge. Nur wer seine Arbeitsmittel gut kennt, kann ihre Leistungsfähigkeit abschätzen und aus ihnen auswählen. Diese technischen Kompetenzen – Gerätefunktionen und Software kennen und einsetzen können, Daten lokal und im Netzwerk für sich und mit anderen organisieren können – haben wir in drei Kompetenzstufen unterteilt (Grundlagen-, Aufbau- und Expertenstufe) und aufeinander aufbauend den verschiedenen Jahrgangsstufen zugewiesen (Spiralcurriculum). Sie werden im eigenen schulischen Angebot „Digitale Medienbildung“ (DMB) oder integrativ im Fachunterricht vermittelt und eingeübt.

Schulische Vermittlungsinstanzen – Fachunterrichte und schuleigene Angebote

Von guten technischen Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler profitieren alle Fachunterrichte. Aber nicht jeder Fachunterricht sollte sie neu vermitteln müssen und nicht alle Lehrkräfte können diese Kompetenzen in ihrer Vielfalt und Tiefe vermitteln.

Deshalb legen wir im ersten Halbjahr der Klasse 5 im Tablet-Klassen-Konzept in unserem schuleigenen Lernangebot „Digitale Medienbildung“ die Grundlagen für die technische Beherrschung der Geräte und Werkzeuge.

Im zweiten Halbjahr und in der 6. Klasse schließt sich organisch das Schulfach Informatik an. Dort werden Prinzipien der digitalen Welt altersgemäß vermittelt.

In der Klasse 7 schließlich haben unsere Schülerinnen und Schüler im BYOD-Konzept wieder ganzjährig DMB. Dort lernen sie, ihre eigenen Geräte für ihr Lernen kompetent und reflektiert zu nutzen. Sie integrieren sie in eine vorgegebene Arbeitsumgebung und nutzen sie für abgesprochene Arbeitsroutinen für die Zusammenarbeit mit Mitschülerinnen und Mitschülern und Lehrkräften. So lernen sie eigenständig und selbstbestimmt mit den digitalen Geräten umzugehen.

Für Werkzeuge, die in einem bestimmten Unterrichtsfach eine große Bedeutung spielen, vermittelt dieses Fach auch die notwendige Anwendungskompetenz integrativ auf einem hohen Niveau. Das Fach Deutsch zum Beispiel bringt Neuntklässlern bei, die Textverarbeitung für die Erstellung einer wissenschaftlich ausgerichteten, längeren Hausarbeit zu nutzen.

Am HGG setzen wir die digitalen Arbeitsmittel in lernförderlicher Verbindung mit den bisherigen analogen Lernmitteln über die gesamte Schullaufbahn hinweg vermittelnd, einübend und vertiefend ein. So bilden sich die notwendigen Routinen im Bereich der digital gestützten Arbeitsweisen. Letztlich wird der Einsatz des Tablets ebenso selbstverständlich wie der des Heftes, Buches, Kugelschreibers oder Zeichenblocks.

Digital gestützter Fachunterricht – Weiterentwicklung unterrichtlicher Möglichkeiten

Seit Jahren sind die Fachkonferenzen am HGG regelmäßig der Frage nachgegangen, welche fachlichen Unterrichtsreihen in besonderer Weise vom Einsatz digitaler Arbeitsgeräte profitieren. Sie haben Unterrichtsreihen ausgemacht und gleichzeitig die digitalen Werkzeuge benannt, die zum Einsatz kommen. Deren Beherrschung üben die jeweiligen Fächer in solchen Unterrichtsreihen systematisch ein. In den schulinternen Lehrplänen sind diese Unterrichtsreihen gekennzeichnet und so mit dem Medienkonzept verknüpft.

Der Einsatz digitaler Arbeitsgeräte erweitert die unterrichtlichen Möglichkeiten:

  • Arbeitsprozesse und -ergebnisse werden regelmäßig visualisiert und sind damit einfacher nachvollziehbar
  • Regelmäßig wird mit Arbeitsprodukten der Lernenden in der Lerngruppe weitergearbeitet, was die Wertschätzung der eigenen Arbeit erhöht
  • Aufgaben, Materialien und Arbeitsergebnisse stehen dauerhaft und überall gut geordnet zur Verfügung (Wissensmanagement)
  • produktionsorientiertere Arbeitsweisen wie Erklärvideos und Podcasts vertiefen das erarbeitete Wissen
  • aktuelleres Unterrichtsmaterial und interaktive Lernaufgaben stehen jeder Zeit zur Verfügung (u.a. Einsatz der digitalen Ausgaben der eingeführten Schulbücher)
  • personalisierte Lernangebote und individuelleres Lernen sind dank leistungsfähigerer Werkzeuge zur Lernorganisation möglich wenn nötig und sinnvoll

Die Schülerinnen und Schüler nehmen diesen moderneren Unterricht vielfach motivierter und aktiver an.

Die Basis für die Umsetzung aller didaktischen Ziele – das Ausstattungskonzept

Von entscheidender Bedeutung für die Erreichung ehrgeiziger Lehr- und Lernziele im digital gestützten Unterricht ist das Ausstattungskonzept. Es definiert die Möglichkeiten für den Unterricht und die häusliche Arbeit der Schülerinnen und Schüler.

Das HGG besitzt eine sehr gute Ausstattung, die ausgezeichnete Bedingungen für das Lehren und Lernen bietet:

  • ein eigenes pädagogisches Netzwerk mit einer leistungsfähigen Infrastruktur
  • WLAN-APs in allen Klassen-, Kurs- und Fachräumen, die ein schnelles und störungsfreies Arbeiten ermöglichen
  • ein professionelles WLAN-Netzwerk, das eigene, private mobile Endgeräte (BYOD) sicher und kontrolliert in die schulische Arbeitsumgebung integriert
  • interaktive Präsentationsgeräte in allen Räumen, die die Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse visualisieren und multimediale Medien zum Einsatz kommen lassen können
  • Outdoor-APs, die das Schulgelände als Arbeitsmöglichkeit nutzbar werden lassen
  • einen Breitband-Internetzugang, der das Internet als Wissens- und Arbeitsressource im Unterricht flüssig integriert
  • Zwei PC-Räume mit je 30 voll ausgestatteten PC-Arbeitsplätzen für den Einsatz von Desktop-Programmen und einer prüfungssicheren Arbeitsumgebung
  • schuleigene Hybrid-Geräte (Detachables) mit einem vollwertigen Betriebssystem, die auch Arbeitsweisen erlauben, die mobile Betriebssysteme nicht bieten
  • Leistungsfähige Dienstgeräte für alle Lehrkräfte, die optimal an die schulische Arbeitsumgebung angepasst und für die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern eingerichtet sind
  • mit MS 365 dieselbe professionelle Arbeitsumgebung in der Schule wie Zuhause (das HGG stellt Work at Home-Lizenzen), für schuleigene wie für die verschiedensten privaten mobilen Endgeräte